Akupressur gegen Falten: Einfache Anleitung für Anfänger!

Akupressur gegen Falten: Einfache Anleitung für Anfänger

Unsere Haut ist unser Aushängeschild und erfordert mit fortschreitendem Alter immer mehr Aufmerksamkeit. Damit die Haut ihre jugendliche Ausstrahlung und Festigkeit so lange wie möglich behält, sind nicht unbedingt Eingriffe mit Nadel und Skalpell nötig. Mithilfe von gezielten Handgriffen wird die Akupressur als Anti-Aging Methode immer beliebter und auch Anfänger können mit unserer einfachen Anleitung bequem von der eigenen Couch aus für eine straffere Haut sorgen.

Akupressur gegen Falten Anleitung für Anfänger

Inhaltsverzeichnis

• Was ist Akupressur?

• Wo liegen die Akupressurpunkte?

• Was muss bei der Akupressur beachtet werden?

• Bei welchen Beschwerden kann Akupressur angewandt werden?

• Wie hilft Akupressur bei Falten?

• Akupressur gegen Falten: Eine einfache Anleitung


Was ist Akupressur?

Akupressur ist eine alte Behandlungsmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bei der Akupressur werden bestimmte Akupressurpunkte am Körper gedrückt bzw. massiert, die entlang der sogenannten Meridiane oder auch Energiebahnen verlaufen. Durch das Ausüben von Druck an speziellen Stellen sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt und dadurch das innere Gleichgewicht hergestellt werden. Das kann verschiedene körperliche und geistige Beschwerden lindern und Blockaden lösen.


In der traditionellen chinesischen Medizin steht das Qi im Mittelpunkt der Selbstheilung. Dabei handelt es sich um die Lebensenergie, die im gesamten Universum fließt und alles Lebendige antreibt. Im menschlichen Körper bewegt sich das Qi entlang der Energiebahnen durch die Organe und kann es ungehindert fließen, äußert sich das in Ausgeglichenheit und Gesundheit. Ist der Qi-Fluss jedoch blockiert z.B. durch Erkrankungen, schlechte Lebensgewohnheiten oder Stress, führt das zu einem energetischen Ungleichgewicht und zu fehlender Lebensenergie. Das wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden und damit auf sämtliche Bereiche des Lebens aus.


Wo liegen die Akupressurpunkte?

Insgesamt gibt es ca. 400 Akupressurpunkte, die entlang der rund 50 Energiebahnen (Meridiane) auf dem Körper verlaufen. Dabei gibt es 12 Hauptmeridiane, die in direkter Verbindung mit den Organen stehen. Die bekanntesten Druckpunkte befinden sich auf den Händen und Füßen sowie an den Ohren. Allein das Ohr hat über 40 Akupressurpunkte für sämtliche Körperteile und Organe, die mit ein wenig Druck stimuliert werden können und so einen Reizfluss auslösen. Die jeweiligen Zonen werden auch Reflexzonen genannt.

Häufig sind die Akupressurpunkte berührungsempfindlicher und in Vertiefungen der Hautoberfläche platziert. Das macht sie auch für Laien gut ertastbar. Aus diesem Grund eignet sich die Akupressur im Gegensatz zur Akupunktur sehr gut zur Selbstbehandlung, insofern einige wichtige Grundregeln beachtet werden.


Was muss bei der Akupressur beachtet werden?

Bei der Akupressur wird mit Druck gearbeitet. Dafür werden die Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger, aber auch Knöchel oder stumpfe Gegenstände eingesetzt, mit denen sich bestimmte Zonen besser treffen lassen. Neben dem Ausüben von Druck auf bestimmte Körperstellen gehören auch sanftes Massieren und Kneifen und Klopfen zur Akupressur dazu. Wichtig ist hierbei, dass die Akupressur nur auf einer intakten und gesunden Haut ohne Verletzungen durchgeführt wird. Eine Akupressur sollte keine unangenehmen Schmerzen verursachen.


Eine weitere Grundregel besteht darin, dass die Massagerichtung unterschiedliche Wirkungen hervorruft. Wird im Uhrzeigersinn gedrückt, dient das zur Beruhigung oder Dämpfung einer Körperfunktion. Eine Akupressur gegen den Uhrzeigersinn bewirkt das Gegenteil und wirkt anregend auf die Körperfunktion bzw. das Organ.


Um eine Wirkung erzielen zu können, muss die Akupressur regelmäßig wiederholt werden, bis die Beschwerden abklingen. Je nach Druckpunkt wird die Stelle 3-4 Mal täglich für 10 Sekunden bis 2 Minuten bearbeitet. Es wird empfohlen, die Akupressur an nicht mehr als 4 Punkte nacheinander anzuwenden.


Schwangere sollten eine Akupressur zur Linderung ihrer Beschwerden nicht ohne ärztliche Absprache durchführen. Die Anwendung ist bei Schwangeren grundsätzlich möglich und z.B. bei Morgenübelkeit auch hilfreich, doch je nach Reflexzone kann das Massieren wehenfördernd wirken.


Bei welchen Beschwerden kann Akupressur angewandt werden?

Die Akupressur setzt auf die Selbstheilungsfähigkeiten des Körpers. Mit der Vielzahl der Akupressurpunkte können unterschiedliche Wirkungen erzielt werden. Aus diesem Grund kann die Akupressur bei vielen verschiedenen Beschwerden angewandt werden - ob physischer oder psychischer Natur. Bei folgenden Problemen kann eine Akupressur Abhilfe verschaffen:


- Muskelverspannungen, Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen

- Zahnschmerzen

- Menstruationsbeschwerden

- Schlafstörungen, Nervosität und Angstzustände

- Verdauungsprobleme, Übelkeit, Verstopfungen

- Müdigkeit, Konzentrationsschwächen, Erschöpfung


Auch bei Bluthochdruck, Entzündungen und Übergewicht können bestimmte Druckpunkte massiert werden, jedoch wirkt die Akupressur in diesem Fall nur unterstützend. Bei Herz-Kreislauf-Beschwerden und Infektionen bzw. Entzündungen ist der Gang zum Arzt unverzichtbar.


Wie hilft Akupressur bei Falten?

Als alte chinesische Behandlungsmethode ist die Akupressur eine bewährte Methode bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden. Durch das Lösen der energetischen Blockaden profitiert jedoch nicht nur das Körperinnere, sondern auch das Äußere. Dadurch können typische Hautalterungserscheinungen wie Falten vorgebeugt und reduziert werden.


Der Hautzustand eines Menschen steht häufig im Zusammenhang mit der Gesundheit bestimmter Organe. So kann sich z.B. eine gestörte Darmfunktion negativ auf das Hautbild auswirken und Hautunreinheiten oder andere entzündliche Hauterkrankungen begünstigen. Auch Organe die für die Hormonproduktion zuständig sind beeinflussen die Haut zum Teil sehr stark, was mit zunehmendem Alter auch die Entstehung von Falten fördern kann. Durch die Akupressur auf den Hauptmeridianen können gezielt Organe gereizt und zur Selbstheilung angeregt werden, um mögliche funktionelle Störungen zu beheben, die sich auf der Haut zeigen.


Eine weitere Möglichkeit in der Anwendung von Akupressur gegen Falten besteht darin, Verspannungen im Kopf- und Nackenbereich zu lösen. Diese begünstigen oft eine dauerhafte und meist unterbewusste Anspannung der Gesichtsmuskulatur. Das führt unter anderem dazu, dass die Stirn gerunzelt, die Augen zusammengekniffen oder die Lippen aufeinander gepresst werden. Auf Dauer werden so aus feinen Linien tiefe Falten, die auch im entspannten Zustand sichtbar sind.


Bestimmte Druckpunkte können außerdem dazu genutzt werden, die Durchblutung und das Immunsystem anzuregen. Dadurch wird die Versorgung der Haut mit Nährstoffen und Sauerstoff gefördert, die Regenerationsfähigkeit der Haut verbessert und die Abwehr gegen freie Radikale gestärkt. Das kann dem Abbau von Kollagen entgegenwirken, wodurch die Haut ihre Festigkeit und Feuchtigkeit behält und länger jung aussieht.


Akupressur gegen Falten: Eine einfache Anleitung

Die Akupressur eignet sich hervorragend als unterstützende Verjüngungsmethode zusätzlich zur Anwendung von effektiven Anti-Aging Wirkstoffen wie z.B. der Marssalbe. Mit folgender Anleitung können Sie auch als Anfänger ganz einfach die richtigen Druckpunkte finden und in Ihr tägliches Selfcare-Programm aufnehmen.

Stirnfalten vorbeugen: Der Touwei-Punkt und Yanhbai-Punkt

Der Touwei-Punkt soll insbesondere Stirnfalten verhindern und die Gesichtsmuskulatur entspannen. Die Druckpunkte befinden sich links und rechts auf der Stirn in einer Vertiefung im Haaransatz, die allerdings nicht bei jedem Menschen fühlbar ist. Ist das der Fall, verlassen sie sich auf ihre Intuition beim Erfühlen der Akupressurpunkte. Üben Sie nun mit den Zeigefingern für 1-2 Minuten einen mäßigen Druck auf die Punkte aus. Auch eine sanfte Massage ist möglich. Diesen Vorgang wiederholen Sie 3-4 Mal am Tag.

Der Yanhbai-Punkt eignet sich ebenfalls zur Entspannung der Stirnmuskulatur sowie zur Vorbeugung von Augenfalten. Die Druckpunkte liegen hierbei auf der Stirn, links und rechts mit ca. einem Finger Abstand mittig über den Augenbrauen. Mit dem Zeige- oder Mittelfinger oder einem stumpfen Gegenstand werden diese Punkte nun für ca. 2 Minuten gedrückt und zwar so fest, dass der Druck fühlbar, aber nicht schmerzhaft ist. Das wird ebenfalls noch 2 oder 3 Mal über den Tag verteilt wiederholt.

Mundfalten und Hängebäckchen vorbeugen: Der Dicang-Punkt und Jiache-Punkt

Der Dicang-Punkt ist der ideale Akupressur-Punkt gegen Mund- und Nasenfalten wie z.B. der Nasolabialfalte. Die Druckpunkte befinden sich auf der linken und rechten Wange parallel zu den Pupillen in Höhe der Nasenlöcher. Üben Sie mit ihren Fingern einen mittelstarken Druck aus ohne Schmerzen zu verursachen und halten Sie diesen für 1 Minute. Auch sanft kreisende Bewegungen sind möglich.

Der Jiache-Punkt eignet sich zur Stärkung der gesamten Gesichtsmuskulatur und beugt insbesondere in der Mund- und Halspartie erschlaffter Haut vor. Die Druckpunkte liegen hierbei links und recht in der Vertiefung vor dem Kiefergelenk. Üben Sie nun mit den Fingern oder Fingerknöcheln ca. 2 Minuten lang Druck auf die auf den Wangen befindlichen Punkt aus.

Zornesfalte vorbeugen: Der Yintang-Punkt

Wer seine Zornesfalte vorbeugen bzw. reduzieren und die Blutzirkulation in der Stirn anregen möchte, sollte den Yintang-Punkt kennen. Dieser befindet sich wie ein drittes Auge direkt zwischen den Augenbrauen. Um ausreichend Druck auszuüben, eignet sich der Daumen am besten. Der Punkt wird nun für 1 Minute gedrückt, auch kreisende Bewegungen sind möglich. Das wird noch weitere 2-3 Mal im Laufe des Tages wiederholt.


QUELLEN

• Eun JinLee, Susan K. Frazier: The Efficacy of Acupressure for Symptom Management: A Systematic Review. 2011.

• Franz Wagner: Akupressur: Heilung auf den Punkt gebracht. 2012.

• Christina Mildt: Praxis Akupressur. 2012.